Leben unter Vorbehalt - Ein Rückzug ins Exil

28.11.2025, 19:30 Uhr | Aula der Grundschule Neuried, Planegger Str. 4

Leben unter Vorbehalt

Als Christopher Isherwood im Februar 1933 ein letztes Mal durch sein Berlin zieht, steht die Welt Kopf. Hitler an der Macht, die Straßen von braunen Schergen durchzogen, bald wird der Reichstag brennen, bald werden die ersten Konzentrationslager eingerichtet sein und eine freiheitliche Gesellschaft in atemberaubendem Tempo in Trümmer geschlagen. Viele sind da bereits ins Exil gegangen, nach Frankreich, in die Schweiz, später in die Vereinigten Staaten, in die vielfach erlebte Ungewissheit. Viele sind in Deutschland geblieben, haben weiter gearbeitet, geschrieben, Filme gemacht. Erich Kästner hat die Verbrennung seiner Bücher mit eigenen Augen angesehen, später Drehbücher für die größten Kinoschlager des Dritten Reiches geschrieben. Ihm wird, wie vielen Daheimgebliebenen, später eine stille Mittäterschaft vorgeworfen werden. Die so Verdächtigten schreiben sich selbst den Zustand der inneren Emigration zu und werfen denen, die ihren Ausweg im Exil gesucht haben, den Rückzug auf die sicheren Logenplätze vor. Welchen Weg möchte man gehen im Angesicht der Katastrophe? Wie glaubhaft kann der Rückzug in eine innere Emigration sein? Was ist man bereit aufzugeben, um sich selbst vor dem Schlimmsten zu bewahren? Das Sendlinger Revolutionsensemble sucht Spuren in still protestierenden Gedichten, Tagebüchern, Romanen und Liedern der Zeit.

Das Sendlinger Revolutionsensemble:
Dominik Frank – Erzähler
Johanna Weiske – Gesang
David Roesner Lagao – Gitarre, Bass, Percussion
Thomas Schneider – Gitarre
Jakob Greithanner – Gitarre, Bass, Keyboard
Andreas Porsch – Klarinetten, Querflöte

Weitere Infos unter: https://www.sendlinger-revolutionsensemble.de/

Eintritt frei

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